Verwirrt

Ich glaube keinem, was er sagt
Ich schweige Löcher in den Tag
Ich bin fertig
Ich bin k.o.

Ich sehe Sachen, die so nicht sind
Und steh vor dieser Welt wie blind
Ich bin fertig
Ich bin kaputt

Wenn du nicht bei mir bist,
Weiß ich, daß es am schlimmsten ist
Und ich tanze weiter
Ich tanze durch
Der Tag ist nur ein Tag,
An dem die Nacht nicht nach morgen fragt
Und ich gehe weiter
Ich tanze durch

Ich bin ein Kraftwerk, hast du noch Strom
Ich laufe heiß, was heißt das schon
Ich bin so fertig
Ich bin k.o.

Ich fliege, schwimme, reite, wander
Durch diese Stadt, alles bringt mich durcheinander
Ich bin kaputt

Wenn du dann bei mir bist,
Weiß ich, daß es noch schlimmer ist
Und ich tanze weiter
Ich tanze durch
Ein Tag ist nur ein Tag,
An dem die Nacht nicht nach morgen fragt
Und ich gehe weiter
Bring mich durch

Wenn du nicht bei mir bist,
Weiß ich, daß es am schlimmsten ist
Und ich tanze weiter
Ich tanze durch
Der Tag ist nur ein Tag,
An dem die Nacht nicht nach morgen fragt
Und ich gehe weiter
Und halte durch

Und ich tanze mich weiter
Und ich dreh mich weiter….

© Toni Kater

Venedig

Es geht nicht vor und nicht zurück
Es geht nicht rauf und nicht bergab
Es geht nicht links, es geht nicht rechts
Mein Haus steht fest

Ich bin zu jung, ich bin zu alt
Das Wetter ist zu warm oder zu kalt
Es ist zu früh, es ist zu spät
Ich weiß nicht, wohin der Wind draußen weht

Ich stehe auf dem Kirchturm und läute die Zeit
Die Glocken klingen und das Wasser steigt
Ich habe keine Angst, ich kenne keinen Weg
Der diese Stufen zurück auf die Erde geht

Es gibt kein Schwarz und auch kein Weiß
Und jede Linie wird zum Kreis
Ich habe keinen Plan von der großen Idee,
Die manche schon am Himmel sehn

Ich stehe auf dem Kirchturm und läute die Zeit
Mein Turm steht fest und nur das Wasser steigt
Ich habe keine Angst, ich kenne keinen Weg
Der diese Stufen nochmal nach unten geht

© Toni Kater, 2011

America

Je m´en fous
Je sais pas
J´en sais rien
Complètement

Je m´en fous
J´en sais rien
Je sais pas
Encore une fois


Je m´en fous America
America, je m´en fous

J´veux qu´on rit
J´veux qu´on danse
J´veux qu´on s´amuse
Comme des fous

Je m’en fous
J´en sais rien
Je suis pas
Encore une fois


Je m’en fous America
America, je m’en fous

© Toni Kater, 2011

Krass

Manchmal scheint man langsam zu sterben
Anstatt was Vernünftiges zu werden
Wo man sich entscheiden und bleiben muß, wo man lieber geht
Und genau so viel umfällt, wie widersteht.

Du hast immer gewartet, und auch das hat nicht gereicht
Je älter du wurdest, desto mehr war dir gleich
Keine Entfernung, kein Limit und kein Halt
Und wenn es vorbei war, war es kalt

Wir haben alles versucht
Wir haben alles getan
Waren immer nur das, was die Anderen nicht warn
Alle Farben schwarzweiß
Und wir bleiben blass
An manchem Tag sieht man nicht mal mehr das
Manchmal hat man keine andere Wahl
Was immer du wählst und alles andere ist egal
Alle Katzen sind grau
Und wir bleiben blass
Mancher Tag ist einfach nur krass

Manchmal würdest du lieber geben
Doch wovon, wovon sollst du es nehmen
Immer tapfer nach vorn und dann leise zurück
Egal, wo du hingehst, es nimmt dich mit

Wir haben gelogen
Und wir haben gestohln
Wir haben betrogen, um uns zurückzuholn
Für uns war es immer
Immer gerecht
Für uns war es ehrlich, und für uns war es echt
Manchmal hat man keine andere Wahl
Was immer du wählst und alles andere ist egal
Alle Farben sind schwarz
Und wir bleiben blass
An manchem Tag sieht man nicht mal mehr das
Wir haben alles versucht
Wir haben alles getan
Waren immer nur das, was die Anderen übersahn

© Toni Kater

Sie fiel vom Himmel

Sie fiel vom Himmel
Sie fiel vom Himmel direkt in dein Bett
Sie fiel durch alle Böden, und jetzt ist sie weg
Du wußtest gar nicht was, und auch sie aht nichts gesagt
Du wolltest nur da sein, falls sie aufwacht
Und hinter ihr, wo der Traum zerbricht
Ist nur ein Streifen Licht
Ein Licht von einem anderen Stern
Vor Jahren verloschen
Sie hatte Fügel, doch die wollte sie nicht mehr
Du schüttelst ihre Federn in deiner Decke hin und her
Du suchst den Himmel ab nach Zeichen, nach einem leisen Herzschlag
Die Zeit stellt ihre Weichen und viel zu früh kommt der Tag
Und da, wo der Morgen anbricht
Ist nur ein Streifen Licht
Ein Licht von einem anderen Stern
Vor Jahren verloschen
Wo sie grad war, ist auf einmal nichts
Nur ein Streifen Licht
Ein Licht aus einer anderen Zeit
Vor Jahren vergangen
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Du hast mir nicht gesagt
Daß der Himmel ein Loch hat
Und ich such nach dir
Und ich suche den Himmel über mir

© Toni Kater

Tattoo

Wenn diese Welt so schrecklich ist
Wie kann es sein, daß du so weich bist
Wenn diese Zeit zur Hölle fährt
Fahrn wir nicht mit

Wenn jeder Tag nur das Gleiche ist
Wie kann es sein, daß du dich hingibst
Wenn alles immer schlechter wird
Wird es mit dir gut.

Ich trage deinen Namen
Wie die Schiffe den Anker
Ich trag dein Netz aus Träumen
Wie ein Tattoo auf meiner Haut

Ich schweige unsre Worte
Mit den Fischen im Hafen
Ich trage deine Liebe
Wie ein Tattoo auf meiner Haut

Wenn diese Welt so riesig ist
Wie kann es sein, daß du mich findest
Wenn alles immer lauter wird
Hörn wir nicht hin

Wenn dieser Weg zuende geht,
Wie kann es sein, daß mich deine Liebe trägt?
Und sind die Menschen auch kaputt,
Sehn wir sie ganz

Ich trage deinen Namen
Wie die Schiffe den Anker
Ich trag dein Netz aus Träumen
Wie ein Tattoo auf meiner Haut

Für dich leucht ich von innen
Wie Glühwürmchen im Juni
Ich trage deine Sonne
Wie ein Tattoo auf meiner Haut

Ich lache deine Tränen
Wie einen Sommerregen
Ich trage meine Liebe
Wie ein Tattoo auf meiner Haut

©Toni Kater, 2011

Geh nicht kaputt

Geh nicht kaputt an Langerweile
Geh nicht kaputt an deinem Geld
Geh nicht kaputt an deiner Liebe
Geh nicht kaputt an dieser Welt

Geh nicht kaputt an deinen Wünschen
Geh nicht kaputt an unsere Zeit
Geh nicht kaputt an deinen Wunden
Geh nicht kaputt an Einsamkeit


Geh nicht kaputt an diesen Schwierigkeiten
Nicht kaputt an diesem Überfluß
Geh nicht kaputt an diesen Zeiten
Nicht kaputt an so viel Angst und Frust
Geh nicht kaputt an deinem Können
Geh nicht kaputt an dieser Welt
Geh nicht kaputt an dem, was hier passiert

Geh nicht kaputt an deinen Träumen
Geh nicht kaputt an dem, was du siehst
Geh nicht kaputt an deinen Fehlern
Bleib naiv
Glaube weiter an deine Liebe
Glaube weiter, daß der Boden hält
Glaube weiter an das Gute
Glaube weiter an diese Welt


Geh nicht kaputt an all den Möglichkeiten
Nicht kaputt, an dem was wirklich ist
Geh nicht kaputt an diesen Zeiten
Nicht kaputt an dem, was du nicht bist
Geh nicht kaputt an deinem Können
Geh nicht kaputt an dieser Welt
Geh nicht kaputt an dem, was dir passiert


Geh nicht kaputt an all den Möglichkeiten
Nicht kaputt an dem, was du nicht schaffst
Geh nicht kaputt an diesen Zeiten
Und mach nicht kaputt, was du grad machst
Geh nicht kaputt an deinem Können
Geh nicht kaputt an dieser Welt
Geh nicht kaputt an dem, was dir passiert

© Toni Kater

1 Land

Ein Meer, ein Land, eine Stadt
Ein Fluß, ein Baum, ein Blatt
Ein Haus, ein Licht, ein Wort
Einsam, denn du bist fort

Ein Mond, ein See, ein Boot
Ein Leben, ein Tod
Ein Name, ein Duft, eine Zeit
Einsam vor Einsamkeit

Ein Mensch, ein Blick, ein Kuß
Ein Anfang, eine Mitte, ein Schluß
Ein Jahr, ein Tag, ein Ort
Einsam, und du bist fort

Ein Name, ein Moment, ein Lied
Eine Bewegung, ein Abschied
Ein Morgen, ein Kleid, ein Schuh
Einsam und dazwischen du

© Toni Kater

Raubtier

Ich möcht ein Raubtier sein in deinen Zähnen
Ich möcht ein Raubtier sein in deinen Zähnen
Ich werf mich hin, ich werf mich her
Und du verbeißt dich immer mehr

Ich möcht verloren gehn in deinen Krallen
Ich möcht verloren gehn in deinen Krallen
Ich werf mich hin, ich werf mich her
Und ich verfang mich immer mehr

Ich möcht ein Raubtier sein
Und dich rauben
Ein Raubtier sein
Geraubt von dir
Ich möcht ein Raubtier sein
Und wir rauben
Geteilt wird nur mit dir

Ich möcht um Hilfe schrein in deinen Augen
Ich möcht um Hilfe schrein in deinen Augen
Die Liebe fließt, es fließt das Blut
Und Funken fallen in die Glut

Der Morgen graut, die Sonne taucht
Hinein, hinunter, gelber Rausch steigt aus dem Vulkan,
In dem wir schlafen
An den Blättern hängen blütenschwer
Die Träume, die gern so wärn wie der Traum,
In dem wir uns trafen

Ich möcht ein Raubtier sein
Und dich rauben
Ein Raubtier sein
Geraubt von dir
Ich möcht ein Raubtier sein
Und wir rauben
Geteilt wird nur mit mir

© Toni Kater

Was du siehst

Ich hab gehört, was du erzählst
Ich hab gehört, was du erzählst
Du weißt, daß nichts davon so ist

Die Leute reden viel
Ich dachte, einer kennt mich

Ich hab gesehen, was du siehst
Ich hab gesehen, was du siehst
Ich weiß, daß nichts davon so ist

Die Leute sehen viel
Ich dachte, einer kennt mich

© Toni Kater

Fuchslied (ich fahre und fahre….)

Ich fahre und fahr in einer Kugel aus Glas
Aus Wolken und Luftballons, aus Regen und Gas
Ich fahre und fahr mein ganzes Leben entlang
Ich fahre und fahre und halte nie an.

Ich fahr dorthin, wo mich keiner kennt
Ich fahr dorthin, wo der Himmel am meisten brennt
Pferde galoppieren vorbei
Und ich weine, ich weine, ich weine, ich weine Blei.

Ich fahr in einer Kugel aus weißem Wind
Gezogen von Vögeln, die nachtblind sind
Fliegen und Liegen, Fallen, Bleiben und Schweben
Wie Seifenblasen
Ich bleibe am Leben.

Ich fahr hinein in die dunkle Nacht
Der Fuchs im Wald hat wie du gelacht
Der Regen ist rot, und ich fürchte mich
Doch ich fahre und fahre und fahr, doch ich vergeß dich nicht.

© Toni Kater, 2012

Was sind das für Zeiten

Was sind das für Zeiten
Was soll hier passiern
Wo sind wir gewesen und
Was machen wir noch hier
Morgen oder Abend
Unendlich weiter Blick
Hoffnung zwischen den Sternen, ein bißchen Licht und alles,
Was fällt, fällt auf uns zurück

Was haben wir noch vor uns
Und was ist schon vorbei
Sind wir jetzt das Eine
Und wenn, wer sind wir zwei?

Ich weiß nicht, was ich sage, und ich weiß auch nicht,
Was du davon hältst
Es kann einfach so passieren, es passiert und wenn,
Passiert es von selbst

Einfache Geschichte
Kompliziert erzählt
Klare weiße Worte, gerade Straßen und doch
Jedesmal verfehlt
Ich seh, daß du mich ansiehst
Versunken und verdrängt
Und ständig wiederholt sich, wiederholt sich ein
Einziger Moment

Sind wir grad zusammen oder sind wir schon vorbei
Was liegt da noch vor uns
Und wenn, wer sind wir zwei?

Ich weiß nicht, was ich tue, und ich weiß auch nicht,
Ob du mich hältst
Du kannst nichts davon behalten, es nicht halten außer
Es hält von selbst

© Toni Kater